Autor: Redaktion

Monika Konnert: Hoheits-Wappen des Fürstbischofs verhüllt – Warum Teisendorf an die Vertreibung der Salzburger Protestanten erinnert

Vor knapp 300 Jahren wurden etwa 20.000 Protestanten aus dem Erzstift Salzburg vertrieben. Das Gebäude des Amtes für Waldgenetik (AWG) in Teisendorf (Landkreis Berchtesgadener Land) erinnert an diesen religiös begründeten Rechtsbruch.

Passauer Neue Presse, 03.11.2025 > https://www.pnp.de/lokales/landkreis-berchtesgadener-land/warum-teisendorf-an-die-vertreibung-der-salzburger-protestanten-erinnert-19852540

Landesgruppe Bayern lädt ein

Zu unserem nächsten Treffen der Landesgruppe wollen wir nach Goldegg anlässlich eines angekündigten Vortrags im Rittersaal des Schloss nach Goldegg reisen.

Termin: 3. November 2025, 19:00 Uhr.

Die Historikerin Julia Kirchner-Stießen wird einen Vortrag über die Protestantenvertreibung mit dem Schwerpunkt der organisatorischen Vorbereitungen in Schwarzach (Salzlecker Ereignis) halten.

Interessierte außerhalb der Landesgruppe Bayern sind herzlich eingeladen zu uns zu stoßen.

Peter Vogelreuter und Lothar Kroll

Exkursionsbericht „Ortenburg 2025“

Die Landesgruppe Bayern hatte bereits vor einiger Zeit beschlossen, unsere regelmäßigen Treffen nicht mehr automatisch im Haus des Ostens München abzuhalten, sondern in Orte zu verlagern, die eine Verbindung zur Geschichte der „Salzburger“ haben bzw. in Orte, wo ein Mitglied im weitläufigen Flächenland Bayern wohnt und damit ab und zu mal in den Genuss einer kürzeren Anfahrt kommt.

Nach Hinweisen von Michael Neudorfer, Obmann des Würfelspiels (s. Der Salzburger Nr.: 222, S. 39) zum Ort Ortenburg in Niederbayern, in dem 2026 auch das Würfelspiel aufgeführt werden soll, nahmen wir Kontakt mit dem evangelischen Bildungswerk des Dekanats Passau auf, um eine Geschichts-Führung mit einem Treffen der Landesgruppe in Ortenburg zu verbinden.

Graf Joachim von Ortenburg führte 1563 in seiner wohlhabenden Grafschaft die lutherische Lehre ein, die sich als Enklave im umliegend katholischen Bayern lange behauptete und von Anfang an eine bedeutende Rolle bei der Aufnahme lutherischer Glaubensflüchtlinge aus Österreich und Salzburg spielte.

Zunächst führte uns die versierte Lehrerin a. D. Frau Schlögl in die Geschichte des Ortes anhand eines Rundgangs durch das gemeindeeigene Schloss ein.

Die Grafen von Ortenburg zählten im ausgehenden Mittelalter zu den angesehensten und mächtigsten Geschlechtern des bayerischen Hochadels, die mit den Wittelsbachern wetteiferten. Im Zuge der gegenreformatorischen Maßnahmen in Oberösterreich wurden besonders ab 1626 lutherische Glaubensflüchtlinge in die Grafschaft aufgenommen und angesiedelt, die die Orte Vorder- und Hinterhainberg gründeten.

Im geschichtlichen, großen Rittersaal wurde gerade eine Heiratsfeier vorbereitet; im hellen Schlosssaal – auch für Gottesdienste genutzt – bestaunten wir die dreidimensional strukturierte, mit einzigartigen Intarsien durchsetzter Holzdecke zu den geschichtlichen Ausführungen von Frau Schlögl.

Im feierlich geschmückten Schlossaal nutzten Max Stürmer und Peter Vogelreuter die historische Umgebung, eine vorbereitete Vereinbarung der „Interessens – und Nachkommens-Gemeinschaft Salzburger Exulanten und der Plattform Geschichte Pongau“ zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet gemeinsam erfahrener Geschichte zu besiegeln.
Als Vertreter der Plattform Geschichte Pongau war Herr Max Stürmer extra aus Schwarzach (Salzburger Land) angereist.

Nach der Schloss-Führung hatten wir ein genüssliches, gemeinsames Mittagessen im Biergarten des Schlosskellers bei schönstem Wetter und mit schönem Ausblick auf das Ortenburger Land.

Nach unserer Mittagspause fuhren wir zum evangelischen Museum ins Ortszentrum. Für uns „Salzburger“ waren viele Informationen aus dem Museum bestens vertraut (für „Nicht-Salzburger“ ist das natürlich anders). In der nebenan stehenden evangelischen Marktkirche (für evangelische Kirchen üppig ausgestaltet) erfuhren wir wieder sehr interessante Ereignisse aus der Zeit der evangelischen Grafen.

Am Ende der Besichtigungen wurden wir zu Kaffee und Kuchen (teilweise auch von unseren Mitgliedern mitgebracht) von der evangelischen Gemeinde im Gemeindesaal eingeladen. Hier begrüßte uns auch die evangelische Pfarrerin Sabine Hofer (wie sie selbst sagte: mit unbekannten, salzburgischen Wurzeln).

Diesen „Kaffeeklatsch“ haben wir als Landesgruppengespräch intensiv genutzt. Zukünftige Aktivitäten wurden diskutiert; die unterzeichnete Vereinbarung der ING Salzburger Exulanten mit dem Bildungswerk Salzburg wurde nochmals im Einzelnen erläutert: losgelöst vom Salzburger Verein wird damit eine personelle und inhaltliche Zusammenarbeit einer für alle offenen Interessensgemeinschaft mit dem österreichischen Partner konkret möglich. Gemeinsame Aktivitäten und Projekte sind bereits in Planung.

Ausklang unserer LG-Fahrt nach Ortenburg wurde in der empfehlenswerten Pizzeria „Michelangelo“ gehalten.

Unser nächstes Treffen der Landesgruppe ist auch schon geplant. Hier wollen wir nach Goldegg anlässlich eines angekündigten Vortrags im Rittersaal des Schloss Goldegg reisen. Die Historikerin Julia Kirchner-Stießen wird einen Vortrag über die Protestantenvertreibung mit dem Schwerpunkt der organisatorischen Vorbereitungen in Schwarzach (Salzlecker Ereignis) halten.

Termin: 3. November 2025, 19:00 Uhr.

Die LG Bayern wird für den Zeitraum 1.- 3. 11.2025 ein Programm mit Abschluss der genannten Vortragsveranstaltung entwerfen und rechtzeitig bekanntgegeben.

Interessierte außerhalb der LG Bayern sind herzlich eingeladen zu uns zu stoßen.

Peter Vogelreuter und Lothar Kroll

Historische Exkursion auf den Spuren der Vorfahren vor 293 Jahren

Am 30. August überreichte die Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Salzburger Vereins e. V. dem stellvertretenden Bürgermeister, Clemens Pfütz, eine Dank-Urkunde für die Hilfsbereitschaft der Stadt Bernau – insbesondere des Ortsteils Ladeburg – bei der Beköstigung und Unterbringung von gut 9.000 durchziehenden evangelischen Exulanten aus dem Salzburger Land zwischen Mai und Oktober 1732 auf dem Weg nach Ostpreußen. Anwesend bei der Urkundenübergabe waren auch Pfarrerin Konstanze Werstat, Ladeburgs Ortsvorsteher Jens Thaute, der Bernauer Stadtführer Friedemann Seeger sowie der Vorsitzende der Landesgruppe des Salzburger Vereins,

Dipl.-Ing. Matthias Burchard.

Siehe dazu auch auf Seite 12 im Stadtmagazin Der #BERNAUER Nr. 72/ 2025 online:

https://www.bernau.de/visioncontent/mediendatenbank/bernauer72-250919-final.pdf

Einladung zur Salzburger Versammlung 2025

Mitgliederversammlung des Salzburger Verein e. V.

Es werden alle Mitglieder am Samstag, 08. November 2025, um 14:30 Uhr recht herzlich zur Salzburger Versammlung (Mitgliederversammlung des Salzburger Verein e. V.) in den Clubraum des Wohnstift Salzburg in 33605 Bielefeld, Memeler Straße 35 , eingeladen.

Hier geht’s zur Tagesordnung.

Im Anschluss:
Öffentlicher Vortrag „Hirschberger Tal und die Zillertaler Emigranten“
von Herrn Dr. med. Schlemminger im Clubraum des Wohnstift Salzburg, Memeler Straße 35, 33605 Bielefeld

Erdmannsdorf-Tyrolsky-Dom

Ich hoffe, viele Mitglieder begrüßen zu können und wünsche eine gute Anreise.

Margrit Kempgen
Präsidentin

Der Schicksalsweg der Familie Koller und ihr Familienteppich

Liebe Mitglieder und Freunde des Salzburger Vereins,

vor einiger Zeit erhielt ich von Frau Hilke Schick eine sehr inhaltsreiche und berührende E-Mail mit einem wunderbaren Anhang, den sie mit mir teilen wollte.
Es handelt sich um einen Familienteppich, auch Schicksalsteppich genannt, den Erna Koller, die Großtante von Frau Schick, 1946 gewebt hat.

Erna Koller war von Beruf Volksschullehrerin und unterrichtete aber auch an der Webschule in Lyk/Ostpreußen. Geboren wurde sie am 26. Januar 1895 im Kreis Johannesburg als Nachfahrin Salzburger Exulanten. Nach der Vertreibung wurde sie Lehrerin in Hage/Ostfriesland. Nach ihrer Pensionierung lebte sie bis zu ihrem Tod am 24. November 1963 in Osnabrück.

Lassen wir Erna Koller doch selbst „zu Wort“ kommen: Der Schicksalsteppich

Leider existiert das Original des Schicksalsteppichs nicht mehr. Aber Familie Schick war dieser „Salzburger“ Familienteppich so wichtig, dass sie ihn im Jahre 2002 als Knüpfteppich rekonstruierte.
Danke, liebe Frau Schick, dass Sie dieses besondere Erbstück mit uns geteilt haben.
Herzliche Grüße

Margrit Kempgen

Jahrestreffen 2025 in Görlitz

Unser Jahrestreffen vom 26. bis 29. Juni 2025
fand in diesem Jahr in Görlitz statt.

Görlitz ist mit über 3500 denkmalgeschützten Bauten und einer wunderschönen Altstadt ein echter „Hingucker“, den wir bequem am 27.Juni bei einer Stadtrundfahrt und auch bei Stadtspaziergängen erkundeten. Und natürlich beschäftigen wir uns auch mit der Frage, was hat Görlitz mit den „Salzburgern“ zu tun hat?!?

Auf den Spuren der „Salzburger“ bewegten wir uns am 26. – 28. Juni 2025 bei unsererTagesfahrt ins Hirschberger Tal, nach Hirschberg/Jelenia Góra, Zillertal-Erdmannsdorf/Myslakowice und Buchwald/Bukowiec, im heutigen Polen.

Zum Jahreswechsel 2024 / 2025

Liebe Mitglieder und Freunde des Salzburger Vereins,
das Jahr 2024 hatte und hat es noch in sich!
Es brachte eine Fülle von Ereignissen und Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit sich, erfreuliche und unerfreuliche, konstruktive und destruktive. Bei manchen Ereignissen weiß man nicht, wie sie sich weiter entwickeln werden, und man blickt sorgenvoll in die Zukunft.
Und zugleich ist da die Hoffnung, dass doch alles gut ausgehen möge.
Das, was sich im Großen in dieser Welt abspielt, erleben sicherlich viele von Ihnen
auch im Kleinen, im Privaten – einschneidende Ereignisse, schleichende Veränderungen und die Ungewissheit, ob und wenn ja, wie es weitergeht. Diese Situation trifft auch auf unseren Salzburger Verein zu.
Wir blicken dankbar auf unser Jahrestreffen in Bischofshofen zurück und die gerade auch in der Person von Hofrätin Walcher begründeten guten Beziehungen zum Land Salzburg. Und wir freuen uns auf das Jahrestreffen 2025 in Görlitz.
Aber zugleich ist unser Verein mittelbar oder unmittelbar von wichtigen Veränderungen betroffen. So muss sich die „Stiftung Salzburger Anstalt Gumbinnen“ aufgrund der russischen Gesetze aus der russischen „Stiftung Diakoniezentrum Gusev“, die die Diakoniestation in Gumbinnen/Gusev betreibt, zurückziehen. Wir haben für 1 Jahr eine Lösung gefunden, damit die Schwerstpflegebedürftigen auch weiter betreut werden.
Und wir arbeiten weiter an einer dauerhaften Lösung. Der Ausgang ist offen.
Auch beim „Wohnstift Salzburg e.V.“ steht eine Veränderung bevor. Damit das Wohnstift für die Zukunft gut aufgestellt ist, bedarf es einer Rechtsformänderung.
Aus dem gemeinnützigen Wohnstift Salzburg e.V. wird im Laufe des nächsten Jahres die gemeinnützige GmbH „Wohnstift Salzburg“, bei der der Salzburger Verein Gesellschafter werden wird.
Und auch beim Salzburger Verein müssen wir in die Zukunft denken. Bei unserer kürzlich erfolgten Mitgliederversammlung stellte uns die Geschäftsstelle die Mitgliederstatistik und die Einnahme-/Ausgabezahlen vor Augen. Noch immer sind wir knapp 500 Mitglieder, aber es werden kontinuierlich weniger, und entsprechend weniger werden unsere Einnahmen. Von daher schließe ich mein Grußwort mit zwei
Bitten: Sprechen Sie Interessierte an, werben Sie für unseren Verein und lassen Sie uns, wenn es Ihnen finanziell möglich ist, eine Spende zukommen.
Ganz herzlichen Dank!
Unsere Ziele und unsere Arbeit sind es wert, auch weiterhin unterstützt zu werden.
Ich grüße Sie mit der Jahreslosung 2025: „Prüft alles und behaltet das Gute.“
(1. Thessalonicher 5,21) und wünsche Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit sowie Zuversicht für das Neue Jahr.
Auf ein frohes Wiedersehen im Jahr 2025.
Ihre Margrit Kempgen.

Der reisende Salzburger Wandteppich (Quilt)!

Dieser Quilt (Wandteppich bestehend aus mehreren Stofflagen) wurde vor vielen Jahren von einer kleinen Gruppe von GA Salzburger Damen in Ebenezer entworfen und hergestellt, um im Salzburger Zimmer im Schloss Goldegg aufgehängt zu werden. Martha Zeigler war die Kuratorin des GSS-Museum und sorgte dafür, dass nur die feinsten Stickereien ausgeführt wurden.

Es wurde ein Layout erstellt, dass die spezifischen Bilder enthält, die die historische Siedlung der Salzburger in Ebenezer, Georgia (USA), darstellen sollten. Jede Dame war für Bilder und Materialien verantwortlich, die sie für die Erstellung des Themas verwendete , damit es von denjenigen erkannt wurde, die es in den kommenden Jahren betrachten würden. Einige Entwürfe sind sehr kompliziert, einige erforderten viel Geschick und Einfallsreichtum, und einige waren recht einfach, brauchten aber unterschiedliche Details. Besonderes Augenmerk wurde auf die Porträts von Rev. Boltzius und das indianische Bild, dass die Yuchi- oder Yammacraw-Späher darstellt, die den ersten Siedlern halfen, sich in den Sümpfen und Wäldern zurechtzufinden, mit denen sie auf dem Weg zur Besiedlung der Stadt Ebenezer konfrontiert waren. Es war wichtig, sie mit Würde und Unterscheidungsmerkmalen darzustellen.

Nachdem sie jedes Quadrat erstellt hatte, organisierte Frau Martha eine Gruppe treuer Freiwilliger, die die Quadrate zusammennähten und dann die Schichten „quilteten“.

Früher wurden „Handarbeiten“, Stickereien und Flickarbeiten, hautsächlich von Frauen ausgeführt. Ein altes Sprichwort lautete: „Eine Dame erkennt man an ihren Stichen“, was bedeutete, dass Qualitätsarbeit glatte, gleichmäßige Stiche hatte. Die Quilt erfüllt höchste Ansprüche. Diejenigen, die es kürzlich aus der Nähe sahen, waren fasziniert von den Nähten und der Liebe zum Detail, jetzt zu sehen als Vintage-Wandbehang. Herr Peter Vogelreuter hat den Quilt aus dem Museum im Schloss Goldegg geholt, damit er auf der Jahrestagung 2023 des Salzburger Vereins in Halle, Deutschland, gezeigt werden konnte.

~ Claudia Christiansen