Landesgruppenleiter: Dr. Schlemminger Eckhard
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Landesgruppe Hamburg / Schleswig-Holstein / Nordniedersachsen

Aktuelles

Vorwort: Webmaster

„Denkt ein(… er), dem es wohl geht, indessen er sieht, dass andere mit großen Mühseligkeiten zu kämpfen haben (denen er wohl auch helfen könnte): was geht es mich an? … zu seinem Wohlbefinden oder seinem Beistande in der Not habe ich nicht Lust, etwas beizutragen.“

Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten

KANT – AUFKLÄRUNG – INTEGRATION DER SALZBURGER & IHRER NACHKOMMEN

Im Ostpreußischen Museum existiert aktuell die Ausstellung
„KANT 300“ April-Okt.´24″

Im Sommer 2025 öffnet das neu erweiterte Museum die Dauerausstellung KANT.

Ich habe am 11. Mai in der Landesgruppe Nord / S. V. einen Vortrag über KANT gehalten und möchte hier eine kleine Zusammenfassung aus KANTS Lehren mitteilen.

Die Sinneserfahrungen der Salzburger in Preußen haben gezeigt, dass die Aufbereitung durch den Verstand und seine Begriffe den Emigranten in Danzig und Ostpreußen eine echte Hilfestellung waren. – Das ‚Sinnbild‘ der BILLIARD-Kugeln (KANTS echte Spiele- Leidenschaft) benutzte KANT für die Entwicklung seiner Philosophie. – Die Salzburger fanden dank KANTS Gedanken bestätigt, dass Selbstbewusstsein nur möglich ist, weil der Verstand die Eindrücke der Gegenwart so verknüpft, dass sie Teile des Bewusstseins werden. Das Sittengesetz oder der „Kategorische Imperativ“ ist allein in der Vernunft selbst begründet. „Handle nur nach der Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie Praktisches Gesetz werde“ (Original-Zitat KANT).                                                                                           
Die Objektivität des moralischen Gesetzes ist vergleichbar mit den Gesetzen der Astronomie: „Der bestirnte Himmel über mir und dass moralische Gesetz in mir“ (. . .)   Wie die Salzburger in Preußen galt auch KANT als braver Untertan König Friedrich II. – KANT ist Friedrich II. nie begegnet. – Der König umgab sich auf Schloss Sanssouci mit Intellektuellen wie Voltaire. – Die russische Fremdbesetzung 1758-1762 in Königsberg und Preußen musste KANT miterleben – wie später die Salzburger in Ostpreußen nach dem 1. Weltkrieg. Das Ende Preußens und die Nazizeit folgten, und bestätigten traurig die Grenzen a. G. menschlicher Verirrungen. – Die Vertreibung auch der Salzburger aus Ostpreußen nach 1945 hat der Weltbürger KANT gar nicht erahnen können. Und noch tragischer (!) – nicht den Verlust ‚seines‘ Königsbergs, in dem er zeitlebens gewirkt hat.         
Die „Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ (K.) wurde nur außerhalb der Grenzen Preußens anerkannt – wurde vielleicht erst nach 1945 wirksam.      
Und KANTS „Zum ewigen Frieden“ (1795) gilt noch heute als intellektuelle Intervention  n a c h  allen Kriegen: praktische Anwendung in den Grundsätzen des VÖLKERBUNDES!                                                                                                    
Schlussendlich der Kategorische Imperativ KANTS ist Grundregel aller Überlegungen: „Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest!“( K.) Damit entkräftet KANT die Lügen – Sklaverei, Kolonialismus, Rassismus und jede Form von Ausbeutung – und liefert wesentliche Inhalte der Aufklärung. Moralische Klarheit fordert nicht mehr und nicht weniger Anstrengung und Urteilsvermögen, als wir auch sonst im Leben und in der Gesellschaft unter den Mitmenschen akzeptieren müssen.                                                                  
Aufgabe und Tragik der Menschheit liegen darin, die Kluft zwischen SOLLEN und SEIN zu verringern – wohl wissend, dass der Riss nie ganz verschwindet (Susan Neuman, Potsdam)  Vernunft  u n d  Religion – das ist für den Philosophen KANT kein Widerspruch. Religion der Salzburger – evangelisch-lutherisch – kann nützlich sein in einer vernünftigen Welt, vorausgesetzt sie ist moralisch! Somit: die Aufklärung unterstützte die Handlungen und die Lebensweisen der bis heute christlich orientierten Salzburger: selbstbewusstes Handeln und Beziehungen zu seinesgleichen – bei Emigration und Neuansiedlung. Die Theorie „Selbstorganisation“ haben 16.000 Salzburger und ihre Nachkommen in sechs Generationen in Ostpreußen andauernd praktiziert und so nach dem 2. Weltkrieg zu der Wiedergründung 1954 des Salzburger Vereins (Erstgründung 1911 in Gumbinnen) mutig beigetragen. – KANTS Lehre hat in vielen Situationen geholfen, die Möglichkeiten und Grenzen des Menschen zu erkunden und im Überleben und praktischen Handeln in der Tat zu bewahren und in Lebensgrundsätzen zu verwirklichen.
Noch einmal erinnere ich mich der erhaltenen Bronzetafel an der Grundmauer an der Ruine des Königsberger Schlosses, nach dem Ende 1945, im heutigen KaliningradRU                                           
„Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir“ (KANT)                             
Zum „Ewigen Frieden“. . . (KANTS) hat es seit 1795 bis heute leider nicht gereicht!          
Für unsere norddeutsche Landesgruppe und für unseren gesamten Salzburger Verein kann ich den Besuch des Projektes „KANT 300“ (Ausstellung 2024) und die Erweiterung im Sommer 2025 wärmstens empfehlen! Das ist auch der Zweck dieses Beitrages!
Lektüre-Empfehlung:<
„KANT-zum Vergnügen“ Reclams Universalbibliothek N° 18851    
Anhang: Anekdotisches über Person und Leben des Philosophen Immanuel Kant

DR.  ECKHARD SCHLEMMINGER     VORTRAG BEIM TREFFEN DER LG NORD: HAMBURG, Hotel ST. RAPHAEL, 11.Mai 2024