Landesgruppenleiter: Burchard Matthias lgrberlin-brbg(at)salzburgerverein.de

Bericht der Exkursion vom 2. September 2023

Für Beelitz sind zwei Marschzüge Salzburger Emigranten überliefert, die den Ort passierten und hier übernachteten. Vom 6. zum 7. Mai 1732 waren dies etwa 300 „unangesessene“ Salzburger, die „liebreiche Aufnahme durch Ministerium, Magistrat und Bürgerschaft“ erfuhren, worüber auch die Beelitzer Chronik von 1888 nach damals noch erhaltenen Stadtakten berichtete. Als zweiter Durchzug sind etwa 750 Salzburger bekannt, die als „Angesessene“ vorwiegend aus dem Gerichtsbezirk Werfen stammten. Sie haben sich am 19./20. Juni 1732 in Beelitz aufgehalten.

Am 2. September um 10:20 Uhr fanden sich 22 Mitglieder, Freunde und Bekannte auf dem Kirchplatz in Beelitz in einer Altersspanne zwischen 15 und 91 Jahren ein. Es war schön zu erleben, dass die Senioren sehr freundlich angenommen und begleitet wurden und sich so richtig entspannen konnten. Nach der Begrüßung mit Hilfe der nützlichen Lautsprecheranlage in der Stadtpfarrkirche machte Pfarrer Olaf Prelwitz die Gruppe mit der Geschichte von St. Marien – St. Nikolai vertraut und sprach über aktuelle Herausforderungen der Gemeinde. Anschließend folgte eine kleine Andacht. Danach kehrten wir zu einem gemeinsamen Mittagessen ins Restaurant „Zur Alten Brauerei“ ein. Am Nachmittag holte Stadtführerin Frau Komm die Gruppe zu einem Rundgang durch die Altstadt ab. Unterwegs wurde vom Leiter der Landesgruppe, Herrn Burchard eine Dank-Urkunde für die gute Aufnahme der Vorfahren vor 291 Jahren an die Stadtverordnete und Ortsvorsteherin von Beelitz, Karin Höpfner vor dem Rathaus überreicht. In einem weiteren temporären Dank-Event unterwegs, in der Nähe der 1920 abgetragenen Hinterhof-Synagoge in der Edelstraße erinnerten wir kurz auch die praktische historische Hilfe und Solidarität im Jahr 1732 durch einige Jüdische Gemeinden, einzelne Katholiken und sicherlich auch konfessionslose Passanten gegenüber den evang. Glaubensflüchtlingen. Unser Besuch in Beelitz klang aus im idyllischen Wiesencafé im neuen Stadtpark.

Durch eine runde Geldsammlung konnten wir ein kräftiges Trinkgeld und zwei süße DANK- und ERMUTIGUNGS-Tüten zur Aufwertung von Kaffee/ Teepausen von gestressten, fleissigen Mitarbeitern an die Kirchengemeinde und ebenso an die Stadtverwaltung übergeben. Dem unten angefügten Feedback des Pfarrers kann entnommen werden, dass auch das Bielefelder Buchgeschenk „Chronik der Marschzüge“ in der Kirchengemeinde positiv aufgenommen worden ist. Erfreulich ist auch die Annahme eines kleinen Berichtes zu unserem Besuch in den Beelitzer Stadtnachrichten (Auflage: 7.350 Expl.), der Ende September gedruckt und im Internet erscheinen soll.

MB

Der Leiter der Landesgruppe, Matthias Burchard, übergibt eine Dank-Urkunde für überragende Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Stadt Beelitz im Mai/Juni 1732 beim Durchzug von 1.000 ev. Glaubensflüchtlingen, an die Stadtverordnete und Beelitzer Ortsvorsteherin Karin Höpfner

Die Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Salzburger Vereins e.V. gedenkt mit Dankbarkeit der Solidarität und praktischen Hilfe für hunderte evangelische Glaubensflüchtlinge im Sommer 1932 seitens einiger Jüdischer Gemeinden, einzelner Katholiken und sicherlich auch von konfessionslosen Passanten. [auf der Rückseite: die Dank-Urkunde]

Temporärer Dank-Text an einer Straßenlaterne in der Edelstr. nahe der früheren Synagoge (nach drei Stunden wieder abgenommen):

Dank-Text an die Kirchengemeinde:

Die Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Salzburger Vereins e.V. ist am 2. September 2023 auf den Spuren der Salzburger Emigranten in Beelitz vom Frühjahr 1732 gewandelt. Wir sind dankbar für die sehr freundliche Aufnahme und Ermutigung von Pfarrer Johann Heinrich Beuvius am 6./7. Mai und 19./20. Juni 1732 sowie für die heutige Kirchenführung von Pfarrer Olaf Prelwitz
mit Dank und herzlichen, guten Wünschen für die Zukunft
(gut 20 Unterschriften)

Nachricht des Pfarramtes Beelitz vom 8. Sept. 2023, unseren Kirchenbesuch betreffend:

Sehr geehrter Herr Burchard,
danke noch einmal auch von meiner Seite für Ihren Besuch in unserer Stadt und in unserer Stadtpfarrkirche. Es war für mich bereichernd, Sie und die „Salzburger“ kennen zu lernen.
Mittlerweile ist auch Ihre Urkunde mit den Unterschriften postalisch bei mir eingetroffen.
Wir werden Sie gemeinsam mit Ihrem Buch der Dokumentation Ihrer Fluchtwege gut bewahren in Beelitz.

Ihre Leckereien nehmen wir mit in das Leitungsgremium unserer Kirchengemeinde.
Wir sind zwar nur wenige Hauptamtliche (1 Pfarrer, 1 Kantor, 1 Gemeindepädagogin), aber ein großes Team von 20 ehrenamtlichen Kirchenältesten (Presbyter).
Danke für die Überraschung, „Stärkung & Mutmachung“.

Ihnen liebe Grüße aus Beelitz und alle Zeit ein frohes Herz
Ihr Olaf Prelwitz