(Großformatiger Kupferstich, Joh, Aug. Corvinus, Augsburg)
Kein anderes religiöses Ereignis hat im 18. Jahrhundert in Europa ein so großes Aufsehen erregt wie die Vertreibung der Salzburger Emigranten unter Erzbischof Firmian. Als in der Zeit von 1731 bis Ende des Jahres 1732 ein Flüchtlingsstrom durch die deutschen Länder zog, gab es in Süd- und Mitteldeutschland kaum eine Gegend, in der die Bevölkerung nicht mit dem Schicksal dieser Menschen konfrontiert wurde.
Hier entstand vor allem in den Verlagsorten Augsburg, Nürnberg, Leipzig und Halle eine umfangreiche Emigrationsgraphik.
Dieser künstlerisch hochwertig ausgeführte Kupferstich hat „Der Emigranten Auszug aus dem Vatterland“ zum Thema. Die Bildmitte wird beherrscht von der Darstellung eines unendlich scheinenden Emigrantenzuges, der sich aus den Salzburger Gebirgen in nördlicher Richtung ergießt.
Aus der Vielzahl der umrahmenden biblisch-religiösen Illustrationen zur „alten Lehre“ seien die kontrastierenden Darstellungen in den Ecken des Blattes hervorgehoben, die direkten Bezug auf die Emigranten nehmen:
oben links: „Die Emigranten erbauen sich zu Haus untereinander aus dem Wort Gottes“
oben rechts: „Den Emigranten werden ihre Bücher verbrent und ihre Lehrer zur gefänglichen Hafft gebracht“
unten links: „Die Emigranten kommen zu Schiff zu Königsberg an“
unten rechts: „Den Emigranten wird das Land in Preußisch-Lithauen ausgetheilt“
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