Die Salzburger Kirche in Gumbinnen/Gusev braucht unsere Hilfe. Knapp zwanzig Jahre nach der Wiedererrichtung sind erhebliche Sanierungsarbeiten dringend geboten.

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1752 wurde die erste Salzburger Kirche in Gumbinnen erbaut. Mit dem bereits 1740 gegründeten Salzburger Hospital blieben beide Einrichtungen bis 1945 wesentliche Kristallisationspunkte kultureller Identität der salzburgischen Ostpreußen. 1838 war die erste Salzburger Kirche baufällig geworden und wurde abgerissen. 1840 wurde der Nachfolgebau als einer der letzten Bauten aus der Werkstatt des preußischen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel in der für ihn und für Preußen so typischen Handschrift errichtet. 1931 wurde dieser Bau umfassend renoviert – damals also erst nach etwa 90 Jahren. Im Januar 1945 wurde die Kirche durch Kriegseinwirkung, einschließlich des Verlustes des Turms, stark beschädigt. Fortan wurde die notdürftig wieder hergerichtete Ruine in der Zeit der sowjetischen Militärverwaltung im Königsberger Gebiet als Schuppen für den Straßenbau verwendet.

1995 wurde die Salzburger Kirche auf Initiative der in den 1950er Jahren in Bielefeld neu gegründeten Salzburger Vereinigungen als einzige Kirche in Gusev vollständig wieder aufgebaut und am Reformationstag, dem 31. Oktober, feierlich eingeweiht. Seitdem dient sie der evangelisch- lutherischen und reformierten russischen Bevölkerung von Stadt und Kreis Gusev als Kirche und Gemeindezentrum. Heute ist sie Bestandteil der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) und unterliegt dem Denkmalschutzrecht der Russischen Föderation.

Wenn früher 90 Jahre vergehen durften, bevor die Salzburger Kirche einer umfassenden Sanierung unterzogen werden musste, haben heutzutage nur knapp 20 Jahre ausgereicht sie an den Punkt dringender Sanierungsbedürftigkeit zu führen. Die Ursachen hierfür sind unterschiedlich und in ihrer Schadensdrohung unterschiedlich schwerwiegend. Das Hauptproblem stellt die fortgeschrittene Durchfeuchtung aller Außenwände und vor allem des unteren Turm- und Eingangsbereichs dar. Hierfür verantwortlich ist, dass das beim Wiederaufbau von 1995 weiter verwendete Fundament von 1840 nicht gegen das Eindringen von unten aufsteigender Feuchtigkeit geschützt wurde. Eine damals in der Bauplanung vorgesehene, dafür unbedingt nötige, Ringdrainage um das gesamte alte Fundament ist offensichtlich, als Folge von Materialdiebstählen und mangelnder Bauaufsicht, nicht gelegt worden. Nach nunmehr fast 20 Jahren ist die Nässe in den neu aufgesetzten Außenwänden aufgestiegen. Heute sind die Wände in der Höhe von teilweise bis zu 90 cm durchfeuchtet. Im Turmbereich des Eingangs, der zudem noch auf der West- / Wetterseite liegt, hat die Durchfeuchtung dramatische 120 cm Höhe erreicht. Hinzu kommen größere und kleinere Schäden vielfältiger Art an der Fassade, den steinernen Fensterrahmen und Fensterbänken und an mehreren horizontalen Gesimsen.

Wenn wir jetzt nicht handeln, drohen die Bauschäden dramatische Qualität bis hin zur Baufälligkeit anzunehmen. Daher haben sich die Salzburger Vereinigungen ein umfassendes Schadensgutachten erstellen lassen, in dem die Sanierung in vier bis fünf Jahresabschnitten beschrieben wird und Kosten von bis zu 250.000 EURO dafür veranschlagt werden. Wir haben einen Antrag zur Förderung bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eingereicht. Diese Stelle verwaltet geeignete Mittel des Bundes. Im Augenblick läuft das Genehmigungsverfahren für den Haushalt 2014 und die Haushalte in Folgejahren mit guter Aussicht auf Erfolg. Wir hoffen, dass noch im Herbst dieses Jahres erste Sanierungsarbeiten vor Ort begonnen werden können.

Abgesehen davon, dass dies sehr viel Arbeit und Verantwortung bringt, ist es nun sehr wichtig, dass die Salzburger Vereinigungen auch Eigenmittel aufbringen und sich um die Zuführung von Mitteln dritter Seite bemühen. Dies ist durch eine Zusage der Wolfgang und Inge Tietze-Stiftung möglich geworden, für die wir sehr dankbar sind. Die Salzburger Vereinigungen sind also gefordert, Eigenmittel für die verschiedenen Sanierungsabschnitte bereitzustellen. Ohne Ihre tatkräftige Mithilfe sind wir dazu nicht in der Lage. Daher rufen wir im Bewusstsein der Verantwortung von uns allen für die Erhaltung der Zeugnisse der salzburgischen evangelischen Emigration nach Ostpreußen zu Spenden auf.

Beim Jahrestreffen 2014 des Salzburger Vereins in Hüttau konnten bereits Spendenmittel in Höhe von etwa 1.500 EURO gesammelt werden. Der Erlös ergab sich aus dem Verkauf von extra für diesen Zweck hergestellten Münzen aus Neusilber, für die eine Spende vor Ort von mindestens 30 EURO pro Stück erbeten wurde, und aus dem Ergebnis der Kollekte bei dem ökumenischen Gottesdienst in der Kirche von Hüttau. Damit ist ein guter und Beispielgebender Anfang gemacht worden.

Ich bitte Sie nun ebenso herzlich wie dringlich, sich durch den Erwerb von einer, aber gern auch mehrerer Münzen (Neusilber, Spiegelglanz, Durchmesser 35 mm, in einer Schatulle) an dem Sanierungswerk zu beteiligen. Bitte überweisen Sie einen Mindestbeitrag von 35 EURO (jetzt einschließlich Versandkosten) an

Stiftung Salzburger Anstalt Gumbinnen
Deutsche Bank Gütersloh
IBAN: DE53 4807 0024 0344 0500 00
BIC: DEUTDEDBBIE

und geben Sie als Verwendungszweck bitte an: „Sanierung Salzburger Kirche Gumbinnen“. Vergessen Sie bitte auch nicht Namen und Anschrift, damit die Münze(n) und eine Spendenbestätigung zugeschickt werden können.

Münze 1

Sie sehen hier die beiden Seiten der Münze: Einmal die Erinnerung an „60 Jahre Wiedergründung Salzburger Verein 1954 – 2014“ mit unserem Vereinsemblem, und zum anderen die Salzburger Kirche mit der Umschrift „Zur Erhaltung der Salzburger Kirche Gumbinnen“. Machen Sie sich die Freude, diese Münze als Anerkennung für Ihre Hilfsbereitschaft zu erwerben und helfen Sie uns dabei, unserer historischen Verpflichtung auch heutzutage gerecht zu werden.

Herzlichen Dank!

Jürgen Schroeter
Präsident Salzburger Verein
Vorsitzender der Stiftung Salzburger Anstalt Gumbinnen