König in Preußen, Kurfürst von Brandenburg,

geboren im August 1688 als zweiter Sohn des ersten Königs von Preußen, Friedrich I, bestieg den Thron im Jahre 1713 im Alter von 25 Jahren. Er schaffte die kostspielige Hofführung seines Vaters ab und formte Preußen zu einem sparsam wirtschaftenden und besser verwalteten Staatswesen um. Dabei galt seine besondere Vorliebe dem Militär.
Friedrich Wilhelm I
Seit Ende des 30-jährigen Krieges, der das Kurfürstentum Brandenburg verheerend heimsuchte und durch den es nahezu die Hälfte seiner Bevölkerung verlor, setzte unter dem Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm ab 1650 eine bewusst betriebene Bevölkerungspolitik ein. Neben vielen Zuwanderern aus deutschen Regionen spielten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zunächst Niederländer und französische Hugenotten zahlenmäßig eine Hauptrolle. Den Zuwanderern wurden weitgehende Privilegien zugestanden. Das wirtschaftliche Interesse Brandenburg-Preußens stand dabei förderlicher Übereinstimmung mit den gemeinsamen protestantischen Bekenntnissen.

Als der „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I die Einladung an die evangelisch-lutherischen Salzburger aussprach, handelte er damit in der Tradition der Landesentwicklungspolitik seiner Vorgänger.

In dem Einladungspatent von Februar 1732 heißt es:

„Wir König Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden König in Preußen etc., tun kund und fügen hiermit zu wissen, daß wir aus Christ-Königlichem Erbarmen und herzlichem Mitleiden gegen Unsere in dem Ertz-Bischoftum Salzburg auf das heftigste bedrängte und verfolgte Evangelische Glaubens-Verwandte,… Die hilfreiche und mildreiche Hand zu bieten und zu solchem Ende dieselbe in Unsere Lande aufzunehmen, und in gewissen Ämtern Unseres Königreiches Preußen unterzubringen und zu versorgen Uns resolvieret haben … und ihnen auch bei ihrer Etablierung in Preußen alle diejenigen Freiheiten, Privilegien, Rechte und Gerechtigkeiten, welche andere Kolonisten daselbst kompetieren und zustehen, ebenfalls zugutekommen sollen.“

In Preußen hatte man anfangs mit höchstens 4.000 bis 6.000 Einwanderern aus Salzburg gerechnet. Bald war klar, dass es vielmehr würden. Daraufhin Friedrich Wilhelm I: „Sehr gut. Gott Lob! Was tut Gott dem Brandenburgischen Haus für Gnade! Denn dieses gewiß von Gott herkommt … und wenn es auch gleich zehntausend wären!“ Es wurden schließlich fast 20.000.

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