Fürsterzbischof von Salzburg 1727 -1744,

wurde am 30. September 1727 im Alter von 48 Jahren erst im vierten Wahlgang von der salzburgischen Kurie zum Erzbischof gewählt. Anlässlich einer Huldigung durch die Stände legte er seinen Grundsatz dar, „den Glanz der katholischen Religion zu erhalten und das Luthertum auszurotten.“

Das erste Viertel seiner Amtszeit ist von einer Maßnahmenkette gegen die Lutheraner geprägt:

21728 Hausdurchsuchungen bei Verdächtigen und Befragung der Kinder durch Jesuiten. Dabei werden lutherische Traditionen aufgedeckt.

1729 Geldbußen, Gefängnis und Ausweisungen. Missachtung von Protesten des Corpus Evangelicorum des Regensburger Reichstags.

1730 Vermehrt Zusammenkünfte der Evangelischen; Versammlung in Schwarzach; Bittschriften an den Regensburger Reichstag. Ernennung des Tirolers Cristani von Rall zum Hofkanzler mit dem Auftrag der Verfolgung und Vertreibung der Lutheraner.

1731, 15. Juli Untersuchung von Beschwerden der Bergbauern.
28. Juli Zählungen/Befragungen ergeben 20.678 Lutherische.
30. Juli Versammlungsverbote im ganzen Land.
16. August Nach Salzburger Anforderung Einquartierung kaiserlichen Militärs in die Wohnstätten der Lutheraner.

1731, 31. Oktober von Firmian unterzeichnet das Emigrationspatent (am Reformationstag).
11. November Bekanntmachung des Emigrationspatents im ganzen Land (an Luthers Tauftag).
21. November Beginn der Austreibung aller Unangesessenen.

1732, 24. April Austreibung der Angesessenen.

Insgesamt verließen etwa 20.000 Protestanten ihre Salzburger Heimat

1744 stirbt Erzbischof von Firmian im Alter von 65 Jahren. Das katholisch wiederhergestellte Erzbistum hinterließ er als verarmtes und in großen Teilen entvölkertes Land. Dieses Ergebnis seiner Vertreibungspolitik war ihm bewusst, wenn er sagte,
„Ich will die Ketzer aus dem Land jagen, und sollten auch Dornen und
Disteln auf dem Acker wachsen.“

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